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Ausgabe: Winter 2017/2018

Seite 4

Stadtgrün tut gut und ist gesund

„Auszeiten in Parks und Kleingärten fördern den sozialen Zusammenhalt. Die

städtische Natur übernimmt vielfältige gesundheitliche, wirtschaftliche, öko-

logische und klimatische Funktionen. Vor allem durch den wachsenden Zuzug

in die Metropolen wird das urbane Grün für die Lebensqualität immer wich-

tiger“, davon ist das Bundesumweltministerium überzeugt. Die Wissenschaft

bestätigt diese Meinung: Stadtgrün ist wichtig für die Lebensqualität.

Weniger gut erforscht ist die Frage, welche Rolle Grünflächen für einzelne

Bevölkerungsgruppen spielen. Grün ist für die Lebensqualität von Seniorinnen

und Senioren von zentraler Bedeutung, lauten zentrale Ergebnisse einer aktu-

ellen Studie des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR).

Allerdings müssen öffentliche Grünflächen für ältere Menschen gut erreichbar

und nutzbar sein, über ausreichend öffentliche Toiletten und Bänke verfügen.

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung hat herausgefun-

den, dass Stadtbewohner, die nahe am Wald wohnen, eine stabilere Psyche

haben und wahrscheinlich besser mit Stress umgehen können.

Deutsche Städte im Wettbewerb

Wohnen wie Pablo Picasso

Eine Villa für über 20 Millionen Euro kann sich nicht jeder

leisten. Von einem Traumhaus mit historischem Garten, Pool,

Spa und eigenem Tennisplatz träumen, kann dagegen jeder.

In Frankreichs Urlaubsregion, im provenzalischen Mougins,

rund 20 Autominuten von Cannes entfernt, steht derzeit das

Herrenhaus „Mas de Notre Dame de Vie“ zum Verkauf. Es gehörte

einst Pablo Picasso. Das Gebäude war rund 30 Jahre lang unbewohnt

und wurde in den vergangenen zwei Jahren umfangreich renoviert.

Heute verfügt das außergewöhnliche Haus über fünfzehn Schlafzimmer

sowie zwölf Bäder und wäre bestens für ein Hotel der Extraklasse geeignet.

Hohe Wohnzufriedenheit, wenig Barrierefreiheit

Fast 90 Prozent der über Vierzigjährigen schätzen ihre Wohnsituation als gut

ein. Dieses Ergebnis kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Woh-

nungen oft Barrieren aufweisen, die den Alltag beschwerlich machen, vor

allem für Menschen, die eine Gehhilfe nutzen. Tatsächlich geben nur drei

Prozent der befragten Altersgruppe an, dass ihre Wohnung oder ihr Haus bar-

rierereduziert ist, sie also einen barrierefreien Zugang zur Wohnung haben und

sich außerdem auch innerhalb der Wohnung ohne Barrieren bewegen können.

Nur etwa ein Fünftel der Befragten berichten von einem stufenfreien Zugang.

Auch von den Personen, die Mobilitätshilfsmittel nutzen, gelangen nur etwa

24 Prozent in die Wohnung, ohne Stufen überwinden zu müssen. Nur gut

40 Prozent aller Befragten können alle Zimmer stufenfrei erreichen. Von den

auf Mobilitätshilfsmittel Angewiesenen sind dies immerhin 62 Prozent.

Immer mehr Kinder wachsen in Großstädten auf.

Die Anzahl der unter Sechsjährigen in deutschen

Metropolen hat in den vergangenen zehn Jahren

stark zugenommen – in Leipzig um rund 50 Prozent,

in Berlin um 26 Prozent. Insgesamt ist der Anteil der

Kleinkinder in kreisfreien Städten seit 2005 bedeu-

tend gewachsen – und mit 5,6 Prozent deutlich hö-

her als in den Landkreisen, wo der Kinderanteil

5,1 Prozent beträgt. Grund für den Kinder-Boom

sind vor allem sogenannte Bildungswanderer. „Jun-

ge Leute ziehen verstärkt in die Städte, bleiben auch

nach Ausbildungsende dort wohnen und gründen

Familien“, sagt Prognos-Experte Tilmann Knittel.

Kinder-Boom in großen Städten

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut hat

bereits zum fünften Mal die Zukunftsfähigkeit der

30 größten Städte Deutschlands untersucht. Erwar-

tungsgemäß landet München zum zweiten Mal

nach 2015 an der Spitze des Rankings. Leipzig ist

der heimliche Star unter den Städten und belegt als

Aufsteiger Rang zwei. Dresden steht auf Platz vier,

Berlin auf Platz fünf. Frankfurt hat einen Platz auf-

geholt und steigt auf Rang drei. Gelsenkirchen bil-

det das Schlusslicht. Zukunftsfähigkeit ist nicht das-

selbe wie Lebensqualität: Hamburg schaffte es als

einzige deutsche Metropole in der weltweiten all-

jährlichen Untersuchung des britischen Nachrich-

tenmagazins „The Economist“ unter die Top Ten

und ist die lebenswerteste Stadt Deutschlands.

Frei zugängliche Grünanlagen, Parks und Wasserflächen in der Stadt sind zu jeder

Jahreszeit eine Oase für Bewohner und bieten Platz für gemeinsame Aktivitäten.

Städte-Ranking 2017

Quelle: Berechnungen HWWI

München

Leipzig

Frankfurt a. M.

Dresden

Berlin

Aachen

Braunschweig

Augsburg

Bremen

Kiel

Köln

Wiesbaden

Hamburg

Stuttgart

Düsseldorf

Bielefeld

Hannover

Essen

Dortmund

Wuppertal

Nürnberg

Münster

Bonn

Karlsruhe

Mannheim

Mönchengladbach

Bochum

Duisburg

Chemnitz

Gelsenkirchen

0

0,5

-1,5

1,0

-1,0

1,5

-0,5

Gesamtindex:

Standortfaktoren der

ökonomischen

Entwicklung,

relative Position der

Städte zueinander