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Ausgabe: Winter 2017/2018

Knappes Bauland treibt Kosten im Wohnungsbau

Als einzig wirksames Mittel gegen steigende Mieten und Immobilienpreise gilt

der Neubau. Doch wer bauen will, braucht Bauland, und das ist knapp und

teuer. Zwischen 2011 und 2016 sind die durchschnittlichen Preise für Bauland

zur Eigenheimbebauung deutschlandweit um 27 Prozent von 129 Euro auf

164 Euro pro Quadratmeter gestiegen. In den Großstädten verteuerte sich der

Quadratmeter Bauland um 33 Prozent − von gut 250 Euro im Jahr 2011 auf

knapp 350 Euro im Jahr 2016. Dieser Umstand verteuert nicht nur Wohnim-

mobilien deutlich, sondern bremst auch den bezahlbaren Mietwohnungsbau.

Der Grundstücksanteil an den Erstellungskosten für den Neubau lag in der

Vergangenheit bei rund 15 bis 20 Prozent. Investoren gehen heute je nach Lage

von über 40 Prozent aus.

Immobilienmarkt stabil

Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Marktspezialis-

ten – allen voran das Forschungsinstitut empirica –

testieren Deutschland einen stabilen Immobilien-

markt und verneinen derzeit die Gefahr einer

Immobilienblase. Allerdings gibt es weiterhin Hin-

weise auf Preisübertreibungen, die fallende Preise

nach sich ziehen können – besonders in München.

Mieter und Eigentümer in Deutschland sind bereit, einen immer höheren Anteil ihres

monatlichen Einkommens für das Wohnen auszugeben.

Seit rund sieben Jahren steigen die Mieten und Immobilienpreise. Die alte

Faustregel, nach der die Wohnkostenbelastung 30 Prozent des zur Verfügung

stehenden Haushaltseinkommens nicht übersteigen soll, gilt in einigen Metro-

polen nicht mehr. Diese Grenze ist bei rund 5,6 Millionen Haushalten über-

schritten, gut eine Million Haushalte müssen sogar mehr als die Hälfte ihres

Einkommens für die Miete ausgeben. In Hamburg werden bis zu 37 Prozent

des Einkommens für das Wohnen aufgewendet, in München bis zu 42 Prozent.

Die Ursache für diese Entwicklung ist der hohe Zuzug in die Städte, wo neben

einer hohen Lebensqualität, renommierte Hochschulen und attraktive Arbeit-

geber zu finden sind. Bezahlbare Wohnungen sind in Großstädten knapp. Die

Quadratmeterpreise von Bestands- und Neubauwohnungen sind innerhalb der

letzten zehn Jahre durchschnittlich um knapp 70 Prozent und die Mieten im

bundesweiten Durchschnitt um 30 Prozent gestiegen.

Mietpreisbremse unwirksam und

verfassungswidrig

Die Hoffnung, dass die Mietpreisbremse doch noch

Wirkung entfaltet, hat sich nicht bestätigt. Die Bun-

desländer Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Hol-

stein haben sie bereits ausgesetzt. Zudem hat das

Landgericht Berlin (Az.: 67 O 149/17) jetzt auch

noch überraschend mitgeteilt, dass es die Mietpreis-

bremse nach Artikel 3 des Grundgesetzes für verfas-

sungswidrig hält. Nach Ansicht der Richter verstößt

das Gesetz gleich mehrfach gegen den Gleichheits-

grundsatz und beschneidet die Vertragsfreiheit zwi-

schen Mieter und Vermieter.

Wohnen gewinnt immer

höheren Stellenwert

Wohneigentum immer teurer

Der Trend zu höheren Kaufpreisen ist seit 2010

ungebrochen. Der Grund ist nach wie vor die

Wohnraumknappheit. Die hohe Preisdynamik bei

Eigentumswohnungen hält an. Kleinere und mitt-

lere Städte holen jetzt auf. Anders als im Vorjahr

hat die Preisdynamik bei Bestandswohnungen in

den Metropolen jedoch nachgelassen.

Immobilienpreisentwicklung

Preisentwicklung Eigentumswohnungen

Quelle: IVD Deutschland

2015/2016

2016/2017

Städte nach Einwohnerzahl in Tausend / ETW, Bestand, mittlerer Wert

< 30

30 bis 50

50 bis 100

100 bis 250

250 bis 500

> 500

Deutschland

4,42%

5,44%

6,55%

6,86%

5,51%

6,58%

6,97%

7,15%

8,62%

8,70%

9,71%

7,75%

6,03%

6,56%

ETW Bestand

ETW Neubau

Eigenheime

Reihenhäuser

Baugrund EFH

6,03%

6,56%

5,59%

5,96%

4,28%

5,44%

4,64%

5,96%

4,95%

6,11%

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Foto: © János Balázs | Flickr.com

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