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Ausgabe: Frühjahr 2017

Deutscher Immobilienmarkt weiterhin solide

Der deutsche Wohnungsmarkt boomt seit Jahren, die Immobilienpreise steigen

stark – und mit ihnen wächst die Angst vor einer Kreditblase. Doch diese Sor-

ge ist unbegründet, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft

Köln. Zwar sind die realen Häuserpreise in Deutschland seit 2010 um 26 Pro-

zent gestiegen. Sie liegen damit aber lediglich auf dem gleichen Niveau wie

zu Beginn der Achtzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts. Auch bei den

Krediten zeigt sich der Markt solide: Insgesamt sind die Hypothekenkredite, die

durch einen Grundbucheintrag besichert sind, in den vergangenen Jahren

zwar gestiegen, aber langsamer als die durchschnittlichen Einkommen. Die

Haushalte seien also tendenziell geringer verschuldet, erklärt IW-Immobilien-

experte Michael Voigtländer.

Unmut wegen zu hoher Grund-

erwerbsteuer wächst

Immer mehr Verbände und politische Gruppen for-

dern eine Senkung der Grunderwerbsteuer, durch

die der Staat bei jeder Immobilientransaktion je

nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des

Kaufpreises kassiert. Die Länder hatten diese Steuer

in den vergangenen Jahren von vorher einheitlich

3,5 Prozent auf bis zu 6,5 Prozent erhöht. Die Steu-

er bezeichnen viele Kritiker in dieser Höhe als un-

verhältnismäßig und ungerecht, sie verteuert das

Wohnen zusätzlich, schränkt die Mobilität ein und

erschwert besonders jungen Menschen den Erwerb

von Immobilieneigentum.

Eine eigene Wohnung macht sich bezahlt. Der Erwerb von Wohneigentum ist im

bundesdeutschen Durchschnitt rund 41 Prozent günstiger als Wohnen zur Miete.

Wie groß der Vorteil für Wohneigentümer gegenüber Mietern ist, unterscheidet

sich von Stadt zu Stadt. Die Vorteilhaftigkeit von Wohneigentum reicht in den

Metropolen von 34 Prozent in München bis zu 47 Prozent in Hamburg. Auf

Kreisebene schwankt die Vorteilhaftigkeit zwischen 13 Prozent und 67 Prozent.

Der Trendindikator von TNS Infratest zeigt, dass Immobilieninteressenten sich

dieser Tatsache durchaus bewusst sind. Wegen der niedrigen Zinsen erscheint

Immobilienbesitz derzeit attraktiver denn je. Drei Viertel der Deutschen sehen

im „Betongold“ die beste Geldanlage. Gut jeder fünfte Mieter beabsichtigt, in

den nächsten zehn Jahren eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen, obwohl

laut empirica die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen im

vierten Quartal 2016 in den kreisfreien Städten gegenüber dem Vorjahres­

quartal um 9,9 Prozent und in den Landkreisen um 7,6 Prozent gestiegen sind.

Wann steigen die Zinsen?

Der IW-Immobilien-Index hat Ende des Jahres 2016

die Erwartungen der Immobilienwirtschaft zur Zins­

entwicklung erfragt. Danach rechnen nur acht Pro-

zent der Marktteilnehmer damit, dass die Zinsen im

Jahr 2017 merklich steigen werden. 40 Prozent ge-

hen davon aus, dass eine Zinswende 2018 erfolgt,

weitere 29 Prozent sehen die Zinswende 2019.

Immerhin 14 Prozent glauben an einen Anstieg der

Zinsen erst nach 2020.

Wohnen im Eigentum ist

günstiger als zur Miete

Immobilienpreise steigen weiter

Die Preise für private Wohnimmobilien sind am

Jahresende 2016 in allen Segmenten gestiegen.

Während sie bei bestehenden Ein- und Zwei­

familienhäusern mit 1,66 Prozent im Vergleich

zum Vormonat am stärksten zulegten, fiel der

Anstieg für Neubauten mit 0,86 Prozent nur rund

halb so hoch aus. Wohnungen verteuerten sich nur

halb so stark (0,43 Prozent) wie Neubauhäuser. Die

leicht gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen

der letzten Wochen hatten noch keine Wirkung auf

die Immobilienpreise.

Quelle: EUROPACE Finanzmarktplatz

Hauspreis-Index EPX 12/2016

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Bestandshäuser Neubauhäuser Eigentumswohnung Gesamtindex

150

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110

100

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