Ausgabe: Sommer 2017
Wohnungsmieten flächendeckend gestiegen
Im Schnitt stiegen die Mieten der im Jahr 2016 angebotenen Wohnungen in
den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern um 6,3 Prozent auf
9,97 Euro pro Quadratmeter. In den anderen kreisfreien Großstädten legten
die Angebotsmieten um 4,5 Prozent auf durchschnittlich 7,33 Euro pro Qua-
dratmeter zu. Auch in den städtischen Kreisen setzte sich die Dynamik fort.
Dort erhöhten sich die Angebotsmieten im Schnitt um 4,6 Prozent – verglichen
mit dem Vorjahr – auf 7,20 Euro pro Quadratmeter. Die ländlichen Kreise
haben weiterhin niedrige Mietniveaus. Sie liegen im Schnitt bei 5,87 Euro je
Quadratmeter, weisen aber ebenfalls im Durchschnitt leichte Mietsteigerungen
auf. Abseits der Ballungsräume bleiben die Angebotsmieten in ländlichen Krei-
sen mit durchschnittlich 4,30 Euro pro Quadratmeter günstig.
Zinsen unter Beobachtung
Der Immobilienboom ist abhängig von den nied-
rigen Zinsen. Eine Prognose gilt unter Fachleuten
aber als schwierig. Solange die Europäische Zen-
tralbank ihren expansiven Kurs beibehält, bleibt es
für deutsche Immobilienkäufer leicht, Immobilien
zu finanzieren. Davon profitieren weiterhin Immo-
bilienverkäufer, die den Gewinn aus der Preisstei-
gerung der vergangenen Jahre durch einen Verkauf
in dieser Marktphase realisieren.
Die hohen Preise in den Großstädten sind für Immobilienkäufer und Mieter auf der
Suche nach einem bezahlbaren neuen Zuhause frustrierend.
Seit der Jahrtausendwende zieht es die Menschen vermehrt in die Städte. Die
Metropolen wuchsen. Dieser Trend setzt sich bis heute fort, doch einige große
Städte wie Hamburg, München oder Stuttgart verzeichnen erstmals einen
negativen Wanderungssaldo. Ein Grund sind die hohen Immobilienpreise und
Mieten, denn für alle Metropolen gilt: Das Wohnen im Umland ist günstiger
als in der Stadt. Das knappe Wohnungsangebot und die hohen Preise frustrie-
ren die Nachfrager zunehmend und veranlassen sie, sich nach Alternativen
umzuschauen. Der Blick geht an den Stadtrand, ins Umland oder in ländliche
Gemeinden. Die haben über die günstigen Preise hinaus etwas zu bieten, was
in der Stadt rar ist: die Nähe zur Natur, Entschleunigung, die Rückkehr zu
Freunden und Familie. Laut aktuellem Baukulturbericht wollen 55 Prozent der
30- bis 40-Jährigen am liebsten in einer Landgemeinde wohnen, 27 Prozent in
einer Mittel- oder Kleinstadt, aber nur 18 Prozent in einer Großstadt.
Preisobergrenze erreicht?
Die bundesweiten Durchschnittspreise für Bestands-
häuser, Neubauhäuser und Eigentumswohnungen
haben imMärz 2017 erstmals seit mehr als drei Jah-
ren leicht nachgegeben. Die Preise für Eigentums-
wohnungen waren bisher immer noch gestiegen,
aber auch sie gaben jetzt um 0,20 Prozent nach.
Raus aus der Stadt?
Gute Zahlen im Wohnungsbau
Im Jahr 2016 wurde in Deutschland der Bau von
insgesamt 375.400 Wohnungen genehmigt, das
waren 21,6 Prozent mehr als im Jahr 2015. Den-
noch bemängelt das Institut der deutschen Wirt-
schaft Köln, dass immer noch zu wenig und falsch
gebaut wird: In 15 untersuchten Städten wurde
zwischen 2011 und 2015 nur rund die Hälfte der
benötigten Wohnungen errichtet – in Berlin, Stutt-
gart und München waren es sogar nur 40 Prozent.
Empfehlungen
Hinweise
News
Tipps
Infos
Foto: © János Balázs | Flickr.com
Markt | Wirtschaft | Recht | Bauen | Finanzieren | Versichern | Vermieten | Verkaufen | Verwalten | Zahlen | Preise
KundenZeitung
Quelle:
www.finanzpartner.deHypothekenzinsen immer noch überaus niedrig
2008
2010
2012
2014
2016
2017
5,00
4,00
3,00
2,00
1,00
Angaben in Prozent
Laufzeit 10 Jahre
Laufzeit 20 Jahre
Quelle: Hauspreisindex EPX
Immobilienpreise geben leicht nach
2013
2014
2015
2016
2017
150
140
130
120
110
100
90
Bestandshäuser
Neubauhäuser
Eigentumswohnungen