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Jeden Monat neu | Ausgabe 02 | Februar 2020

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. Editorial

Das Kreuz mit der Wohnungspolitik

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(Grafik Copyright: © Greg Montani, Pixabay)

Ausgerechnet mit dem Zitat "Es ist vollbracht" hat DIE LINKE die Durchsetzung des Mietendeckels freudig verkündet. Ob ihr bewusst war, dass es sich dabei um die letzten Worte Jesu am Kreuz handelt? Tatsächlich: Es ist ein Kreuz mit den politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnraumsituation in Berlin. Aber gleich Tödliches für das eigene Gesetz anzunehmen, ist schon sehr speziell ...

In einem Mietendeckel können Fachleute keinen einzigen Vorteil entdecken, in den bisherigen politischen Maßnahmen aber auch nicht. Regulierungen, Verbote, Grenzen und harte Eingriffe lassen eben keine neuen Wohnungen entstehen. Das freie Spiel der Kräfte hat ebenfalls ausgespielt, denn es hat die jetzige Situation mit verursacht.

Eine aktuelle Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis: Knapp 95 Prozent der Angebote von Mietwohnungen in Berlin liegen über den Grenzen des zukünftigen Mietendeckels, in Berlin Mitte sind es sogar alle. Bestandsmieter, deren Miete 20 Prozent oder mehr über den in den Baualterklassen festgelegten Richtwerten liegt, können eine Reduktion vom Vermieter fordern. Diese Aufforderung zum Streit kann ganz sicher nicht zur Beruhigung des Mietmarktes beitragen.

Die Analyse von Immoscout hat ergeben: Das Mietangebot hat seit 2019 kontinuierlich um rund 18 Prozent abgenommen. Dagegen ist seit Juli 2019, also nach dem Regulierungsstichtag, das Angebot an unvermieteten Eigentumswohnungen um 40 Prozent gestiegen. Gleichzeitig gibt es einen Fehlbestand zwischen 100.000 und 135.000 Wohnungen und 28 Prozent weniger Baugenehmigungen, während 47 Prozent der Vermieter alle Investitionen stoppen wollen.

Was also tun? Sagen Sie es mir!

Etwas ratlos aber mit herzlichen Grüßen

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Ihre Astrid Grabener
Leiterin der Redaktion

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. Beitrag zur Diskussion

Teuer ist relativ: Wie sich Löhne und Mieten in Deutschland entwickeln

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(Foto Copyright:: © Pexels, Pixabay)

(GraA) Das ganze vergangene Jahrzehnt war geprägt von steigenden Wohnkosten. Die Immobilienwirtschaft geriet in den Fokus zum Teil hitziger Diskussionen – vor allem über die Mieten. Im gleichen Zeitraum erlebte Deutschland einen Arbeitsmarktboom, dessen Wirkung eng verbunden ist mit der Wohnsituation.

Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hat den Arbeitsmarkt und den Immobilienmarkt in Relation zueinander gesetzt und kommt zu dem Ergebnis, dass die Erschwinglichkeit einer Mietwohnung in weiten Teilen Deutschlands nicht gesunken, sondern gestiegen ist. Um die Erschwinglichkeit zu ermitteln, nutzte das Institut den Vergleich zwischen der Änderung der Bruttolöhne und der Nettokaltmieten. Das Institut bezieht sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit für alle Kreise im Zeitraum 2014 bis 2018 sowie auf Daten für die Nettokaltmieten im gleichen Zeitraum, die das F+B Forschungsinstitut ermittelt hat. Dabei wurde die Entwicklung der Neuvertragsmieten zugrunde gelegt, also ein Umzug im jeweiligen Betrachtungsjahr angenommen.
Das Ergebnis: In Deutschland ist der Medianbruttolohn im Untersuchungszeitraum um insgesamt 9,4 Prozent gestiegen, die Wiedervertragsmieten stiegen durchschnittlich um 8,5 Prozent. Die Wachstumsdifferenz beträgt 0,9 Prozent. Das bedeutet: Relativ gesehen ist Mieten damit insgesamt günstiger geworden, die Erschwinglichkeit ist gestiegen. Diese Aussage gilt für insgesamt 269 der 401 Kreise, also für zwei Drittel.
Die Betrachtung des Durchschnitts sagt jedoch nichts darüber aus, wie es in einzelnen Regionen aussieht und wie stark sich die Spitzenwerte vom Durchschnitt unterscheiden. Dringender politischer Handlungsbedarf besteht weiterhin an den Brennpunkten.

Die Studie zeigt das Auseinanderdriften der Wohnlagen im Detail an: www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag/michael-voigtlaender-entwicklung-von-loehnen-und-mieten-dreigeteiltes-deutschland-455641.html.

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. Verlagsinterna:

Mediengestalter*in / Grafiker*in gesucht

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. Vorankündigung

Prima Geschenk: Unser neues Buch geht in Druck

Rund um Rum

Von der Karibik bis nach Flensburg | Die Geschichte eines Kultgetränks

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Die Herstellung von Rum ist bis heute in jedem Rumhaus ein gut gehütetes Geheimnis. Das Buch geht darauf ein, wie aus dem Abfallprodukt des Zuckerrohranbaus ein begehrtes Luxus-Getränk wurde und welche Methoden für den jeweils speziellen, unverwechselbaren Geschmack einer Sorte sorgen.

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. Zum Schluss

Sturm und Gewitter kündigen Änderungen an –
politisch, rechtlich, wirtschaftlich ...

(Foto Copyright: © snowinjuly, Pixabay)

.Die nächste Ausgabe kommt am 15. März 2020 heraus.

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