Persch Consult NEWS - Winter 2018/2019

Ausgabe: Winter 2018 / 2019 Reform eilt: Grundsteuer muss reformiert werden Der Bundesfinanzhof hatte 2014 die Berechnungsmethode der Grundsteuer als verfassungswidrig bezeichnet. Im April 2018 hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe diese Haltung bestätigt. Bis Ende 2019 muss sich die Politik auf eine Neuregelung einigen, die bis Ende 2024 in Kraft treten soll. Die Zeit drängt, denn bis April 2019 muss ein realistischer Vorschlag vorliegen. Betroffen sind alle 35 Millionen Grundstücke in Deutschland und alle Steuerzahler. Die wich- tigste Forderung lautet, dass die neue Berechnungsmethode aufkommensneu- tral sein muss. In der Diskussion sind das Flächen-, das Bodenwert- und das Kostenwertmodell. Alle haben Vor- und Nachteile. Das ifo-Institut sprach sich jetzt aus Gründen der Transparenz und Steuervereinfachung für eine Berech- nung der Grundsteuer nach Flächen aus. Wie sollen Immobilieninteressenten sich entscheiden: Kauf oder Miete? Stadt oder Land? Der Immobilienmarkt ist eng – und Entspannung so bald nicht in Sicht. Der Jahreswechsel lässt nach rasanten Entwicklungen auf dem Immobilien- markt auf richtungsweisende Entscheidungen hoffen. GEWOS, Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung, meldet Umsatzrekorde über alle Markt- segmente hinweg, geht von einer anhaltenden Preisdynamik bei leicht rück- läufigen Transaktionszahlen aus und prognostiziert steigende Umsätze für 2019. Investoren rechnen damit, dass die Preisanstiege bei Wohnimmobilien auch nach rund acht Jahren weiter anhalten. Ob politische Maßnahmen die- sen Trend stoppen können, muss sich erst erweisen. Zu stark wirken weiterhin die niedrigen Zinsen auf die Immobilienpreise. Der Staat bietet Familien Bau- kindergeld an, um die Wohnungsknappheit zu mildern. Die Mietpreisbremse soll verstärkt und der Betrachtungszeitraum beim Mietspiegel verlängert wer- den, umMieter zu unterstützen. Das Wohngeld soll zum 1. Januar 2020 erhöht werden, und bis 2021 sollen über 100.000 zusätzliche Sozialwohnungen ent- stehen. Wann sich die Lage entspannen wird, ist weiterhin offen. Boomender Immobilienmarkt am Scheideweg? Die Europäische Zentralbank (EZB) beeinflusst maßgeblich die Zinsentwicklung. Diese ist eine wichtige Grundlage für wirtschaftliche Entschei- dungen. Die Zinsen für Hypotheken, Tagesgeld und Festgeld sind weiterhin besonders niedrig. ImHerbst 2018 hatte die EZB nochmals signalisiert, dass die Zinsen mindestens bis Mitte 2019 auf dem derzeit niedrigen Niveau bleiben werden. Kurz vor Beginn der kalten Jahreszeit sorgten starke Preisanstiege bei Mineralölprodukten für die höchste Inflationsrate seit knapp sieben Jahren. Die Verbraucherpreise lagen im September 2018 um 2,3 Prozent höher als im September 2017. Ver- gleichsweise moderate Preisentwicklungen waren bei anderen Energieprodukten zu verzeichnen. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen um 2,8 Prozent. Die Europäische Zentralbank hat damit ihre ange- strebte Zielmarke für die Inflation von knapp unter zwei Prozent überschritten. Zinsniveau weiter niedrig Inflationsrate gestiegen Zinsentwicklung der vergangenen zehn Jahre 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 Zinsbindung 20 Jahre Zinsbindung 10 Jahre 2010 2008 2012 2014 2016 2018 NEWS Markt | Wirtschaft | Recht | Zahlen Persch Consult GmbH | Chartered Surveyors Hamburg | Leipzig | Berlin | Essen | Kopenhagen www.perschconsult.de Aktuelle Trends 2018/2019 des Immobilienmarktes nach Asset-Klassen HOTEL Ausblick/Trend 2018/2019 ◗ Erwartetes Transaktionsvolumen für 2018 auf Vorjahresniveau (4 Mrd. Euro) ◗ Nachfrage weiterhin stark, aber Angebots- mangel ◗ Angebotsmangel verhindert Transaktions- volumina über Vorjahresniveau ◗ Aggressives Preisgefüge ◗ Steigender Wettbewerb durch internationale Investoren ◗ Spitzenrendite bei 4,25 %

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