Immobilien KundenZeitung Winter 2021/2022

Winter 2021/2022 Seite 4 Baubeginn für höchstes Holzhochhaus Über 20.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verteilt auf 19 Stockwerke: So groß soll das Holzhochhaus „Roots“ werden. Der Name ist Programm: Das Gebäude soll ein Meilenstein auf dem Weg einer klimaneutralen Nach­ verdichtung sein. Es soll resilienter, langlebiger und ressourcenschonender sein als andere Bauwerke. Nachhaltigkeit sei kein Trend, sondern eine Haltung, betonen die Initiatoren, die Deutsche Wildtier Stiftung. Bis zum Jahr 2024 sollen im Elbbrückenquartier der HafenCity Hamburg 181 Wohneinheiten im 65 Meter hohen Wohnturm entstehen, davon 128 Eigentumswohnungen, 53 öffentlich geförderte Wohnungen und Büros. Das Investitionsvolumen beträgt rund 140 Millionen Euro. Wohnungskäufer weichen wegen der hohen Immobilienpreise immer öfter ins Umland der großen Städte aus und nehmen sogar weite Fahrwege in Kauf. Kaufpreise von Wohnungen steigen weniger stark Foto: Moritz 320, Pixabay Baukosten: Höchster Preis­ anstieg seit 50 Jahren Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden sind im August 2021 um 12,6 Prozent gegenüber August 2020 gestiegen. Dies war der höchste Anstieg der Baupreise seit 1970. Der Grund sind gestiegene Kos­ ten für Baumaterialien wie Stahl, Holz und Dämm­ stoffe. Größter Preistreiber waren Holzbauarbeiten mit einem Plus von 46,5 Prozent. Mülltrennung soll einfacher werden Am 3. Juli 2021 ist das neue Verpackungsgesetz in Kraft getreten. Die Gesetzes­ novelle verschärft die Regeln für Industrie und Gastronomie, um die Mülltren­ nung zu erleichtern. Dadurch soll die Recyclingquote steigen: für Kunststoff­ verpackungen von bisher 36 Prozent auf 63 Prozent, bei Verpackungen aus Metall, Glas und Papier sogar auf 90 Prozent. Die Deutschen sind in der Müll­ trennung weit fortgeschritten, im europäischen Vergleich produzieren sie aber überdurchschnittlich viel Müll. Was in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehört, ist jeweils Sache der Kommunen und Entsorgungsbetriebe und daher regional unterschiedlich. Etwa die Hälfte der Verpackungen landet in der fal­ schen Tonne und erschwert das Recycling. In einzelnen Städten dürfen auch stoffgleiche Nichtverpackungen in die gelben Behältnisse, in anderen muss der Aludeckel vom Joghurtbecher abgezogen werden. Die Anziehungskraft der Großstädte ist nach wie vor groß, aber sie wachsen nicht mehr. Die Zahl der Zuzüge aus dem In- und Ausland hat einen Tiefst­ stand erreicht. Den höchsten Bevölkerungsverlust seit 2011 verzeichnen kreis­ freie Großstädte durch Umzüge innerhalb Deutschlands. Die Zahl der Men­ schen in Großstädten war mit 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar leicht rückläufig. Die Bevölkerungsentwicklung wirkt sich auf die Immobilienpreise aus, aber diese Aussage stimmt auch umgekehrt: Wegen der hohen Wohn- kosten in den Großstädten orientieren sich viele Menschen um und ziehen ins Umland. Die großen Immobilienportale bestätigen den Trend: Die Preisdyna­ mik schwächt sich in der gesamtdeutschen Betrachtung vor allem für Häuser zum Kauf ab. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage bei Eigentumswoh­ nungen ist aber immer noch mit einem Anstieg der Angebotspreise von rund elf Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate zu rechnen. Günstiger werden Immobilien auf absehbare Zeit nicht. In 12 von 14 untersuchten Großstädten stiegen die Preise, nur in Berlin und Köln bleiben sie stabil. Leerstand von Läden in Innen­ städten bei 15 Prozent Nach einer Studie im Auftrag des Deutschen Indus­ trie- und Handelskammertags und des Deutschen Städtetags rechnen Kommunen und Wirtschafts­ organisationen mit einem Anstieg des Leerstands von rund 50 Prozent. Die Quote leer stehender Geschäfte lag bereits vor der Coronakrise bei rund zehn Prozent. Sie werde sich voraussichtlich bei 14 bis 15 Prozent einpendeln, berichtete die „Wirt­ schaftswoche“ mit Hinweis auf die Studie. Die Zahl der Gastronomiebetriebe könnte um sechs bis sieben Prozent, die der Einzelhändler um bis zu 14 Prozent sinken. Foto: Tham Yuam, Pixabay Bauindizes für Wohngebäude 10 5 0 2017 2016 2019 2018 2020 2021 2015 2015=100 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent Quelle: Destatis Weniger Baugenehmigungen für Wohnungen Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Woh­ nungen und Ein- und Zweifamilienhäuser stieg im August 2021 gegenüber dem Vormonat um 8,5 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent. Bei den Woh­ nungen in neuen Mehrfamilienhäusern war ein Rückgang um 4,4 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen in bestehen­ den Gebäuden hat sich um 11,1 Prozent verringert. Genehmigte Wohnungen 40 30 20 2017 2016 2019 2018 2020 2021 2015 Originalwerte Quelle: Destatis

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