Immobilien KundenZeitung Winter 2021/2022

Winter 2021/2022 Immobilienpreise: Übertreibung oder Blase? Immer wieder ist die Rede von Immobilienblasen. Zuletzt wurde Frankfurt an erster Stelle vor Toronto, Hongkong und München als Stadt mit dem höchsten Risiko für eine Immobilienblase genannt. Die Preise für Wohnungen sind dort in den vergangenen fünf Jahren jährlich um rund zehn Prozent gestiegen, die Mieten um drei Prozent. Die Studie der Schweizer Großbank UBS führt regel­ mäßig den „Global Real Estate Bubble Index 2021“. Darin heißt es: Billiges Geld und die hohe Nachfrage treibe die Preise für Immobilien in die Höhe. Allerdings zeichnet sich bereits ein Wandel ab: Wegen unerschwinglicher Preise stagniert die Bevölkerungszahl in Frankfurt, die Vororte gewinnen an Attraktivität. Immobilienblasen sind gefürchtet, weil kaum vorherzusagen ist, ob und wann sie platzen. Zuletzt platzte eine Immobilienblase im Jahr 2007 in den USA und zog eine weltweite Wirtschaftskrise nach sich. Alle Gebäude sollen in 20 Jahren klimaneutral sein Die neue Regierung will die ambitionierten Klima­ ziele Deutschlands und der EU engagiert umsetzen. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Der Gebäudebereich spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil er rund ein Drittel aller CO 2 -Emissionen verursacht. Allein in diesem Bereich müssen die CO 2 -Emissionen bis 2030 um 44 Prozent sinken. Der Großteil der Minderungen entfällt auf Maß­ nahmen an der Gebäudehülle und technische Anlagen. Der Einsatz von Wärmepumpen und der Ausbau der Wärmenetze soll massiv vorangetrie­ ben werden. Immobilieneigentümer:innen müssen ihre Häuser in den nächsten 20 Jahren energetisch fit machen. Betroffen sind rund 70 Prozent aller Wohngebäude. Wo wird gespart, um besser zu wohnen? Wohnen ist teuer geworden – unabhängig davon, ob zur Miete oder im Eigentum. Laut Umfrage von ImmoScout24 sind viele Deutsche bereit, sich für besseres Wohnen in anderen Bereichen einzu­ schränken. Hier wird gespart: Energiepreise explodieren Die Kosten für die Energieerzeugung sind binnen weniger Monate in die Höhe geschossen. Das betrifft alle fossilen Brennstoffe sowie Strom. Der Erdgas­ preis hat sich verdreifacht. Für Strom hat sich der Großhandelspreis an der Energiebörse seit vergan­ genem Herbst verdoppelt. Viele Grundversorger haben ihre Preise bereits deutlich erhöht. Versor­ gungsengpässe sieht das Bundeswirtschaftsministe­ rium für Deutschland aber nicht. Die ungewöhn­ lich früh eingetretene Verteuerung ist die Folge von Preissprüngen auf Europas Großhandelsmärkten. Die Hälfte des Strompreises setzt sich aus Steuern und Abgaben zusammen. 20 % Auto 26 % Sport 32 % Freizeit 40 % Reisen 49 % Shoppen Quelle: ImmoScout24 Das dritte Jahr in Folge fallen die Mietpreissteigerungen im Bundesdurch­ schnitt geringer aus als im jeweiligen Vorjahr. Die Angebotsmieten sind in einem Großteil der Städte stabil geblieben – vor allem in den teuren Städten München, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg. In sechs von 14 Städten stag­ nierten die Preise und in drei weiteren sind sie sogar leicht gesunken. Berlin stellt eine Ausnahme dar. Dort verteuerten sich die Mieten nach Aufhebung des Mietendeckels. Die Wucht des Mietanstiegs nimmt in den Schwarmstädten ab, berichtet auch das Forschungsinstitut empirica. Im Gegenzug steigen die Mieten im Umland erheblich stärker – allerdings auf niedrigerem Niveau. Das geht aus dem Ergebnis des Dreijahresvergleichs der Städte Köln, Frankfurt, Stuttgart oder München mit ihren jeweiligen Umlandkreisen hervor. Viele Wohnungssuchende in Frankfurt weichen wegen der hohen Mieten ins Umland aus. In München gleichen sich die Preise im Landkreis und in der weiteren Umgebung immer stärker an das Stadtniveau an. In einigen Großstädten stagnieren die Mieten Foto: 17653755, Pixabay EMPFEHLUNGEN HINWEISE NEWS TIPPS INFOS Markt | Wirtschaft | Recht | Bauen | Finanzieren | Versichern | Vermieten | Verkaufen | Verwalten | Zahlen | Preise KundenZeitung

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