KundenZeitung Sommer 2020

Sommer 2020 Seite 4 Minimalismus liegt im Trend Viele Menschen wünschen sich eine Wohnform, die Einfachheit, Selbstbestim­ mung und finanzielle Unabhängigkeit miteinander verbindet. Die Rede ist von Tiny Houses. In den winzigen Häuschen ist nicht viel Platz für Überflüssiges, aber für alles, was der moderne Mensch zum Leben braucht. Sie sind mobil und passen im besten Fall auf einen Pkw-Trailer, der sie überall dorthin trans­ portiert, wo sie gerade gebraucht werden. In einem Leben, in dem das Materi­ elle auf das Wesentliche reduziert ist, bleibt mehr Raum für das wirklich Wich­ tige, für Flexibilität und persönliche Freiheit. Umweltbewusstsein und der Wunsch nach Nachhaltigkeit sind weitere Gründe, aus denen sich viele Men­ schen für einen minimalistischen Lebensstil entscheiden – wer weniger besitzt hinterlässt einen kleineren ökologischen Fußabdruck. Haushalte geben über ein Drittel für das Wohnen aus Nach der aktuellen Einkommens- und Verbrauchs­ stichprobe wenden Deutsche gut 51 Prozent ihres Konsumbudgets für Wohnen, Ernährung und Be­ kleidung auf. Je Haushalt waren das durchschnitt­ lich 1.390 Euro im Monat. Insgesamt lagen die Konsumausgaben der Haushalte bei monatlich 2.704 Euro. Davon entfiel der größte Anteil mit knapp 34 Prozent oder 908 Euro auf den Bereich Wohnen. 1998 waren es noch 32 Prozent. Zu den Ausgaben für Wohnen zählen neben der Woh­ nungsmiete einschließlich Betriebskosten auch die Ausgaben für Energie und Instandhaltung. Die Haushalte haben zusätzlich Ausgaben, die nicht zu den Konsumausgaben zählen, beispielsweise Versi­ cherungsbeiträge und Kreditzinsen. Dafür wurden bundesweit durchschnittlich 484 Euro im Monat aufgewendet. Deutschland ist eine Mieternation wider Willen. Die Wohneigentumsquote würde fast 75 Prozent betragen – und nicht 47 Prozent, wenn alle Immobilien­ eigentum erwerben könnten, die das wollen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov Deutschland gaben 54 Prozent der Umfrageteilnehmer an, kein Wohneigentum zu besitzen. 51 Prozent der Nichteigentümer erklärten, Wohneigentum besitzen zu wollen. 19 Prozent wol­ len jetzt oder in Zukunft Wohneigentum erwerben. 32 Prozent würden zwar gerne Wohneigentum erwerben, halten ihren Wunsch aber nicht für umsetz­ bar. Der wichtigste Grund, Wohneigentum zu erwerben, ist mit 55 Prozent für alle Befragten die Altersvorsorge. Weitere häufig genannte Gründe waren die Unabhängigkeit vom Vermieter (48 Prozent) und die Unabhängigkeit von der Mietpreisentwicklung (44 Pro­ zent). 43 Prozent der Befragten betrachten Wohneigentum als sichere Kapital­ anlage, 42 Prozent als Erfüllung eines Lebenstraumes. Fehlendes Eigenkapital gilt als größte Hürde, Immobilieneigentum zu erwerben. Mehr als die Hälfte aller Mieter wären gerne Eigentümer Nachbarn viel wichtiger als gedacht Deutsche wünschen sich Nachbarn, die sich kennen und gegenseitig helfen. Das zeigen Ergebnisse der repräsentativen Wohnstudie Happy Quest, an der 8.582 Menschen aus Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, Norwe­ gen, St. Petersburg, Estland und Lettland teilnahmen. Für 68 Prozent der Deut­ schen bedeutet glückliches Wohnen, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn zu haben. Immerhin 60 Prozent geben an, dass ihnen das auch gelingt. Das ist ein Spitzenwert unter den Teilnehmern. In den anderen untersuchten Ländern kommen nur durchschnittlich 50 Prozent der Befragten gut mit den Nachbarn aus. In Deutschland sind Nachbarn beliebt, wenn sie hilfsbereit sind. Das meinen 69 Prozent der Befragten. In puncto Unordentlichkeit der Leute von nebenan sind Deutsche vergleichsweise tolerant. Nur 26 Prozent störten sich daran gegenüber 42 Prozent in den anderen Ländern. Automatisierter Verkehr wird unsere Städte verändern Automatisierte und vernetzte Fahrzeuge sind Hoff­ nungsträger für Politik und Wirtschaft. Sie sollen den Verkehr in Zukunft sicherer und effizienter machen und so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Diese Hoffnung trifft allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zu, zeigt eine umfangreiche Studie der Technischen Universität Wien. Lediglich wenn automatisierte Fahrzeuge als Erweiterung des bestehenden öffentlichen Verkehrs eingesetzt werden, also Fahrzeuge und Fahrten geteilt werden, kommt es zu einer Reduktion des Verkehrs. Andernfalls nimmt das Verkehrsaufkom­ men zu – und zwar erheblich. Negative Effekte von automatisierten Fahrzeugen können nur dann ver­ mieden werden, wenn ausschließlich bestimmte Straßenzüge für deren Einsatz geöffnet würden. Foto: Michael Kauer | Pixabay Foto: innnr | Pixabay Anteile in Prozent Konsumausgaben privater Haushalte Quelle: Destatis, 2020 34 % Wohnen, Energie, Wohnungs- instand- haltung 14 % Verkehr 13 % Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 11 % Freizeit, Unterhaltung Kultur 5 % Bekleidung, Schuhe 23 % Sonstige Konsumausgaben 2.704 Euro

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