KundenZeitung Sommer 2020

Sommer 2020 Reform des Wohnungseigentumsgesetzes Das Bundeskabinett hat den Entwurf des Gesetzes zur Förderung der Elektro­ mobilität, zur Modernisierung des Wohnungseigentumsgesetzes und zur Än­ derung grundbuchrechtlicher Vorschriften beschlossen. Das Gesetz soll die Planungssicherheit von Immobilienverwaltungen, Wohnungseigentümern und Mietern verbessern. Wichtige Änderungen betreffen privilegierte Maßnah­ men bei baulichen Veränderungen und die separate Beschlusssammlung. Das Gemeinschaftsinteresse rückt stärker in den Vordergrund, der Verbraucher­ schutz wird gestärkt und die Aufgaben der Verwalter werden erweitert. Im Vergleich mit anderen Werten, beispielsweise Aktien, sind Immobilien derzeit von der Coronakrise noch weitgehend unbelastet. Immobilienwerte von der Krise noch kaum beeinflusst Mehr Wohnungen genehmigt Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland der Bau von 360.600 Wohnungen genehmigt, das wa­ ren rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. Im län­ gerenZeitvergleichbefindet sichdie Zahl genehmig­ ter Wohnungen weiter auf hohem Niveau. Mehr genehmigte Wohnungen in einem Jahr gab es seit der Jahrtausendwende nur 2016. Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie Das Recht der Vermieter, Miet- und Pachtverhält­ nisse wegen Zahlungsrückständen zu kündigen, ist für einen begrenzten Zeitraum eingeschränkt wor­ den. Diese Einschränkung gilt nur für Fälle, in denen die Mietrückstände durch die Corona-Pan­ demie entstanden sind. Die Regelung ist zunächst bis zum 30. Juni 2020 begrenzt. Die Pflicht des Mieters oder Pächters zur fristgerechten Zahlung bleibt auch in dieser Zeit bestehen. Foto: Michael Gaida | Pixabay Baupreise steigen weiter Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen innerhalb eines Jahres um 3,1 Prozent und für Ausbauarbeiten um 3,6 Prozent. Deutlich hö­ here Preise wurden im Bereich Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen (+ 4,6 %), bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen (+ 4,5 %), bei Erdarbeiten (+ 4,4 %) sowie bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen (+ 4,1 %) verlangt. Immobilienwerte gelten traditionell als stabil. Diese weit verbreitete Ansicht bestätigt sich anscheinend auch in der Coronakrise, jedoch stehen nicht alle Marktsegmente gleich gut da. Wohnimmobilien sind in Zeiten der „Stay at Home“-Gesellschaft sogar attraktiver als vor der Krise. Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern übersteigt das Angebot seit Langem um ein Viel­ faches. Ob für eine Wohnung fünf oder drei potenzielle Käufer bereit stehen, wird zunächst kein wesentliches Kriterium für die Preisbildung sein. Maßgeb­ lich ist jedoch die Dauer der Krise, die irgendwann den Arbeitsmarkt und damit die Einkommenssituation breiter Käuferschichten beeinflussen kann. Mittelfris­ tig könnten Nachfrage, Fluktuation und Preisentwicklung sinken. Analysten gehen davon aus, dass sich die aktuelle Krise vor allem auf Einzelhandels- sowie Hotel- und Freizeitimmobilien negativ auswirken wird. Der Markt für Büroimmobilien reagiert sensibel auf konjunkturelle Schwankungen. In die­ sem Segment ist mit steigenden Leerständen auf moderatem Niveau zu rech­ nen. Logistikimmobilien könnten durch einen steigenden Lagerflächenbedarf infolge des Trends zur Ad-hoc-Produktion Gewinner der Krise sein. Wohn- und Nichtwohngebäude, in Tausend Quelle: Destatis, 2020 Quelle: Destatis, 2020 Monatlich genehmigte Wohnungen Baupreise: Index für Wohngebäude 2012 2016 2014 2018 2020 2012 2016 2014 2018 2020 40 30 20 10 Originalwerte Trend Neubau, Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent 5 4 3 2 1 0 KundenZeitung Empfehlungen Hinweise News Tipps Infos Markt | Wirtschaft | Recht | Bauen | Finanzieren | Versichern | Vermieten | Verkaufen | Verwalten | Zahlen | Preise

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