KundenZeitung Herbst 2019

Seite 4 Ausgabe: Herbst 2019 Mehr Natur in der Stadt Naturschutz ist Klimaschutz. Mehr Grün in den Städten nützt Menschen, Tieren, Pflanzen und dem Klima gleichermaßen. Großstädte im Wachstumsrausch Seit der Jahrtausendwende wachsen die Städte und Metropolregionen in Deutschland wieder. Größere Städte vermelden Wachstum, während kleinere Städte und Landgemeinden zum Teil einen dras- tischen Bevölkerungsrückgang verzeichnen. Vor allem Zuwanderer und junge Deutsche entscheiden sich häufig für ein städtisches Leben, wenn sie stu- dieren oder einen neuen Job beginnen. Die Folge dieser Entwicklung sind Wohnraummangel und hohe Immobilienpreise und Mieten. Der Bau ganz neuer Stadtviertel oder sogar von Entlastungsstädte gewinnt eine immer größere Bedeutung. Neun Millionen Deutsche ziehen jährlich um Der Wohnortwechsel in Deutschland ist überwiegend privat motiviert. Ein neu- er Partner, die Familiengründung oder der neue Job werden als Gründe für einen Umzug genannt. Im Schnitt zieht jeder Deutsche 4,5 Mal im Laufe seines Lebens um. Dabei geht es nicht nur um die neue Wohnung, sondern auch darum, was mit der alten Wohnung geschehen soll. Entscheidend ist, von wel- cher Region in welche andere der Umzug erfolgt. Wer von Süden nach Norden oder von Westen nach Osten zieht, wohnt in Zukunft voraussichtlich kosten- günstiger. Dann kommt es darauf an, wie man die Vorteile nutzt. Ob der sofortige Verkauf oder eine Zwischenvermietung infrage kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Auch die möblierte Vermietung ist eine Option. Die Miet­ einnahmen am ehemaligen Standort können unter Umständen sogar eine neue Immobilie finanzieren. Vorsicht ist geboten, wenn der Kauf der frei wer- denden Immobilie weniger als zehn Jahre zurück liegt. In diesem Fall können beim Verkauf steuerpflichtige Veräußerungsgewinne anfallen. Gemeinde in Nordfriesland ist 100 Prozent durch erneuerbare Energien versorgt Das nordfriesische Dörpum bezieht seine komplette Energieversorgung aus vor Ort produzierten erneuerbaren Quellen – rund um die Uhr. Ein im Dezember 2017 gestartetes Pilotprojekt hat nun die Versorgungssicherheit erreicht. Um eine unabhängige Selbstversorgung aus den bisher ins öffentliche Netz einge- speisten Stromüberschüssen zu ermöglichen, wurden Energiespeichersysteme, sanierte Gebäude und Wärmeversorgung in die Konzeption einbezogen. Bür- gerinnen und Bürger unterstützten die lokale Energiewende privat und beruf- lich von Beginn an. Die Bundesregierung will die Kommunen dabei unterstützen, die Arten- und Biotopvielfalt in den Städten zu erhöhen. Natürliche, grüne Lebensräume sol- len nicht nur Pflanzen und Insekten nützen, sondern den Stadtbewohnern grüne Oasen der Erholung bieten. Der jüngste Bericht des Weltbiodiversitäts- rates hat deutlich gemacht, wie dramatisch der Schwund der biologischen Vielfalt voranschreitet. Städte gewinnen gegenüber der Landwirtschaft eine zunehmende Bedeutung für den Naturschutz. Das Bundesnaturschutzgesetz soll geändert werden, um die kommunale Landschaftsplanung zu stärken. Es geht um mehr Insekten- schutz, mehr Ökologieschulungen und Informationsmaterial für Klein-, Haus- und Gemeinschaftsgärten. Des Weiteren soll die Arten- und Biotopvielfalt in den Städten weiter erforscht und kartiert werden. Wie viele werden wir sein? Am diesjährigen Weltbevölkerungstag haben schät- zungsweise 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt. Wie viele Menschen künftig hinzukommen, hängt zu großen Teilen von der demografischen Ent- wicklung in Subsahara-Afrika ab. Der Faktor Bil- dung könnte wesentlich dazu beitragen, das Bevöl- kerungswachstum in dieser Region zu bremsen. Hochrechnungen gehen von einer Weltbevölkerung von 9,7 Milliarden im Jahr 2050 aus. Zu wenig neue Wohnungen Der Wohnungsneubau hat im vergangenen Jahr das Ziel der Bundesregierung von 375.000 Fertig- stellungen nicht erreicht. Tatsächlich wurden ins- gesamt 285.914 neue Wohnungen fertiggestellt, davon 134.084 im Geschosswohnungsneubau, der sich auf 64.649 Eigentumswohnungen und 69.435 klassische Mietwohnungen verteilt. Die Fertigstel- lungen liegen 25 bis 30 Prozent unter dem tatsäch- lichen Neubaubedarf, bemängelt der Mieterbund. Foto: Karsten Bergmann | Pixabay Weltbevölkerung, Projektionen bis 2100 Angaben in Milliarden: Hochrechnung: 9,7 Quelle: Vereinte Nationen, World Population Prospects 1975 2025 1950 2000 2050 konstante Variante: 26,3 niedrige Variante: 7,3 hohe Variante: 16,5 mittlere Variante: 11,2 2100 25 20 15 10 05 Erneuerbare Energien im Aufwind Beitrag erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland Quellen: ZSW, BDEW, Stand 6/2019 Wind onshore 19 % Photovoltaik 8 % Biomasse 6 % Wind offshore 4 % Wasser 4 % Siedlungsabfälle 1 % Geothermie 0,3 % konventionelle und nukleare Energie 56 % Erneuerbare Energie 44 % Im ersten Halbjahr 2019 lag der Anteil von Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen an der Deckung des Stromverbrauchs in Deutschland erst- mals bei 44 Prozent.

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