KundenZeitung Sommer 2019

Ausgabe: Sommer 2019 Seite 4 Kleine Städte: Vielfalt mit großem Potenzial Kleinstädte bieten ihren Einwohnern ähnliche Vorteile wie Großstädte. Vor allem die kurzen Wege sind ein großes Plus. Sie sorgen für Nachbarschaft und weniger Verkehr. Bauen wird noch teurer Im Februar 2019 lagen die Neubaupreise um 4,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das war der höchste Anstieg seit zwölf Jahren. Nur im Jahr 2007 war der Anstieg der Neubaupreise im Jahresver- gleich mit 5,7 Prozent noch höher gewesen. Wohnen auf Bürogebäuden, Parkhäusern oder Discountern Intelligente Lösungen sind gefragt, wenn der Engpass auf dem Wohnungs- markt beseitigt werden soll. Auch ungewöhnliche Ideen sind hilfreich. Wie viele zusätzliche Wohnungen entstehen können, haben die TU Darmstadt und das Pestel-Institut in der Deutschland-Studie 2019 vorgerechnet: 2,3 bis 2,7 Millionen neue Wohnungen wären möglich, wenn die innerstädtischen Poten- ziale intelligent und konsequent genutzt würden. Die Wissenschaftler haben dazu die Bebauung unter anderem durch die Auswertung von Luftbildern ana- lysiert. Im Fokus standen Nichtwohngebäude. Büro- und Geschäftshäuser sowie eingeschossige Discounter mit großen Parkplätzen bieten ein enormes Potenzial für zusätzliche Wohnungen durch Aufstocken, Umnutzung und Bebauung von Freiflächen. Auch öffentliche Verwaltungsgebäude und Park- häuser lassen eine erweiterte Nutzung zu. Wohin dann mit den Autos? „Brau- chen wir nicht mehr“, sagt der amerikanische Soziologe Richard Sennett in einem aktuellen Spiegel-Bericht. Pendler – Moderne Nomaden Rund 20 Millionen Menschen pendeln in Deutschland zwischen Wohn- und Arbeitsort hin und her – Tendenz steigend. Wer früher zu Fuß in einem Umkreis von vier bis fünf Kilometern unterwegs war, bewegt sich heute in der gleichen Zeit in einem Radius von 60 bis 80 Kilometern. Das Pendeln hat allerdings eine Reihe von Nachteilen im Hinblick auf die Umwelt und die Siedlungsstruktur. Ein wichtiger Grund für das Pendeln sind die in den Metropolen stark gestie- genen Immobilienpreise. In München sind die Preise in der 50-Minuten-Zone um 38 Prozent günstiger als im Stadtgebiet. In Berlin sparen Pendler 39 Pro- zent, in Hamburg sind es 45 Prozent und in Düsseldorf sogar 56 Prozent. Deutschland wird von seinen vielen kleinen Städten geprägt. In den bundes- weit mehr als 2.100 Kleinstädten leben 24,2 Millionen Menschen. Die Entwick- lung dieser Städte verläuft unterschiedlich. Während 42 Prozent der Klein- städte zwischen 2007 und 2017 schrumpften, wuchsen weitere 42 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich kleinere Kommunen im Umland der Metropolen. Abgelegene Kleinstädte verloren dagegen Einwohner. Eine spezi- elle Rolle spielen die „Hidden Champions“: Etwa 20 Prozent der rund 1.700 heimlichen Weltmarktführer in Deutschland sitzen einer Auswertung zufolge in Kleinstädten – viele von ihnen bereits seit Jahrzehnten. Die Potenziale reichen aber weit darüber hinaus. Hierzu zählen vor allem die vielen engagier- ten und vorausschauenden Menschen vor Ort, die mit Tatkraft und vereinten Kräften zur Entwicklung ihrer Kommune beitragen. Top Ten Geldanlagen der Bundesbürger 2019 Sicherheit ist deutschen Sparern wichtig. Das Spar- buch erreicht daher 2019 wieder die Spitzenposition. Das Girokonto auf Platz 2 wird von Renten- und Kapitallebensversicherungen auf den Plätzen 3 und 4 gefolgt. Auf Platz 5, der drei Mal vergeben wurde, stehen Immobilien mit 22 Prozent – sie verloren gegenüber dem Vorjahr ein Prozent. Immer noch genug Wald Knapp 30 Prozent der Fläche Deutschlands sind Waldflächen. Damit prägt der Wald die Landschaft nach den Landwirtschaftsflächen am stärksten. Die waldreichsten Länder sind Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Die waldärmsten Länder unter den Flächenländern sind Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Gesamtfläche Deutschlands 357.580 km² 14 % Siedlungs- und Verkehrsfläche 30 % Waldfläche 2 % Wasser Quelle: Destatis, 2019 3 % Sonstige 51 % Landwirt- schaftsfläche Foto: falco | Pixabay Preisindex für Wohngebäude Neubau einschl. Umsatzsteuer; 2015=100 Quelle: Destatis, 2019 Konventionelle Bauart; I=Feb., II=Mai, III=Aug., IV=Nov. 5 4 3 2 1 0 IV 2013 I-IV 2015 I-IV 2018 I-IV 2014 I-IV 2017 I-IV 2016 I 2019 Veränderung zum jeweiligen Vorjahresmonat in % Top-Geldanlagen 2019 Angaben in % – Mehrfachnennungen möglich Quelle: Destatis, 2019 Sparbuch/Spareinlagen Sparen auf dem Girokonto Renten- und Kapital-LV Bausparvertrag Immobilien Investmentfonds Tagesgeldkonto u.ä. Riester-Rente Aktien Festverzinsliche Wertpapiere 45 29 22 22 15 40 28 22 20 5

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