Immobilien-Almanach 01

9 Von den Rändern der Stadt her denken. Das Beispiel Berlin Beitrag von: Prof. Dr. Felicitas Hillmann, Dr. Matthias Bernt, Laura Calbet i Elias Blick von der Berliner City auf den Stadtrand Städte leben vom Nimbus ihrer„Urbanität“, ihrer verdichteten Vielfalt. Durch diese Vielfalt sind sie Schauplätze des Nebeneinanders ungleicher Entwick- lungen und weisen infolge gesellschaftliche Fragmentierungen auf, die mit einer Hierarchisierung der Stadtstruktur in Ränder und Zentren einhergehen. Die Thematisierung von„Rand“ und„Zentrum“ kann auf einer metaphorischen Ebene angesiedelt sein oder sich auf reale, teilweise messbare sozialräumliche Differenzierungen beziehen. Diese Dopplung von Zuschreibung und städti- scher Realität verschmilzt jeweils dann, wenn die Städte Objekte strategischer Interventionen und stadtpolitischer Projekte werden. Die Stadtpolitiken reagieren auf ganz verschiedene Facetten der Peripherisierung: auf die physische, ökonomische, soziale und kulturelle Distanzierung zum Zentrum beziehungsweise einer Abkoppelung vom Zentrum. Sie beziehen sich auf den Verschleiß, auf die Abwertung, Entleerung und Eigenständigkeit beziehungs- weise entstehende Gegenwelten, kollektive Repräsentationen und Narra- tionen. [1 ] „Ausgrenzung“, das ist nicht nur ein Ort am Rande oder außerhalb der Gesellschaft, sondern umfasst auch den dazugehörigen Prozess, der nicht in die Mitte, sondern an die Ränder der Städte führt. [2]

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