Persch Consult NEWS / Herbst 2020

Herbst 2020 Seite 4 Apple will jetzt Wohnungen bauen Apple unternimmt in Kalifornien den gleichen Versuch wie seinerzeit Ikea in Deutschland. Auch Aldi und Lidl haben sich bereits im Baugeschäft versucht – mit unterschiedlichem Erfolg. Die Gründe für ein solches Engagement sind aber gleich: fehlender Wohnraum. In Kalifornien können sich Normalverdie- ner keine Wohnungen mehr leisten. Apple hat deshalb ein Programm für den sozialen Wohnungsbau angekündigt und will insgesamt 2,5 Milliarden US- Dollar zur Verfügung stellen. Geplant sind Häuser für Geringverdiener und mittlere Einkommensschichten. Facebook und Google wollen ebenfalls in den Wohnungsbau investieren. In Deutschland haben Arbeitersiedlungen und Werkswohnungen eine lange Tradition, die hierzulande auch wieder dazu beitragen könnten, die Wohnungsknappheit zu verringern. Wieder mehr Wohnungen genehmigt Im Mai 2020 wurde der Bau von insgesamt 32.000 Wohnungen genehmigt, das waren 3,9 Prozent mehr Baugenehmigungen als im Mai 2019. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten. Mit 8,7 Prozent stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Woh- nungen in Mehrfamilienhäusern besonders deut- lich. Auch Wohnungen in Zweifamilienhäusern wurden mit plus 3,4 Prozent häufiger genehmigt. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilien- häuser sank dagegen mit minus 7,3 Prozent stark. In Berlins erstem Smart-City-Quartier steht nachhaltiges, inklusives und digital vernetztes Leben ganz oben auf der Prioritätenliste. In dem neu entstandenen Wohnquartier für 90 Haushalte wird zukünftig nahezu CO 2 -frei mit Photovol- taik und Wärmepumpen geheizt. Dem lag die Idee zugrunde, Lebensraum zu schaffen, der die Zukunft vorwegnimmt. Unter dem Namen „Future Living ® Berlin“ wird das Quartier einer der zukunftsweisenden Standorte in Europa sein. Das Projekt bietet den Bewohnern auch einen Carsharing-Service sowie gemeinsam genutzte Waschmaschinen an. Der Stadtteil Adlershof ist überdies auf dem Weg, Deutschlands größtes Technologiezentrum zu werden. Dort tref- fen 1.200 Unternehmen und rund 20 Forschungseinrichtungen auf einer Fläche von 17 Hektar zusammen und bündeln Ressourcen, Wissen und Kom- petenzen. Wichtige Fakten: 7.604 Quadratmeter Fläche, 90 Wohnungen, 10 Gewerbeeinheiten, erster Spatenstich Juli 2017. An einigen Orten hat die Zukunft bereits begonnen. Das Energiekonzept dieser Wohn- anlage im Süden Berlins konzentriert sich auf eine grüne, nachhaltige Versorgung und die effiziente Nutzung von lokal erzeugter Energie. Die Zukunft des Bauens ist ökologisch Immobilieneigentümer sparen im Alter 669 Euro Miete monatlich Senioren, die in den eigenen vier Wänden wohnen, zahlen keine Miete. Sie sparen rund 35 Prozent der durchschnittlichen gesetzlichen Rente von 1.930 Euro pro Haushalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Ost und West. In Westdeutschland müsste eine fiktive Miete in Höhe von 692 Euro pro Monat gezahlt werden. Die Mietersparnis macht 36,7 Prozent der pro Rent- nerhaushalt gezahlten durchschnittlichen gesetzlichen Rente von 1.887 Euro aus. In den östlichen Bundesländern inklusive Berlin beläuft sich die fiktive Miete auf 548 Euro oder 25,4 Prozent der monatlichen Rentenleistung, die bei 2.155 Euro pro Rentnerhaushalt liegt, der im Wohneigentum lebt. Über zwei Drittel der neuen Wohngebäude heizen mit erneuerbaren Energien Von den 2019 neu gebauten Wohngebäuden wer- den 67,2 Prozent ganz oder teilweise mit erneuer- baren Energien beheizt. Als primär eingesetzte Energiequelle erreichten die erneuerbaren Energien mit 47,7 Prozent einen Anteil von fast der Hälfte. Zu den erneuerbaren Energien zählen Geothermie, Umweltthermie, Solarthermie, Holz, Biogas/Bio- methan sowie sonstige Biomasse. Öl, Gas und Strom zählen zu den konventionellen Energien. Fernwärme stellt eine weitere Energiequelle dar. Foto: Panasonic Europe Foto: GNU-Lizenz, Kai Martin, Wikipedia Quelle: Destatis 2020 Umdenken in der Stadtlogistik In den Städten nimmt die Verkehrsdichte zu – mit verursacht vom wachsenden Onlinehandel. Kon- flikte um den Verkehrsraum häufen sich. Fachleute zum Thema Stadtlogistik haben sich dafür ausge- sprochen, neue Wege zu gehen. Mikrodepots und Lastenräder sollen die Zustellfahrten konkurrie- render Anbieter auf der „letzten Meile“ ersetzen. Das Teilen von Verkehrsmitteln und die Produktion von Konsumgütern direkt in der Stadt oder im Quartier waren ebenfalls Denkansätze der Studie „Logistik und Mobilität in der Stadt von morgen“, die am Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozial- forschung (IRS) veröffentlicht wurde. Monatlich genehmigte Wohnungen Wohn- und Nichtwohngebäude, in Tausend 40 30 20 10 2010 Originalwerte Trend-Konjunktur-Komponente 2012 2016 2014 2018 2020

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