Ausgabe: Frühjahr2018
Neues Bauvertragsrecht bringt mehr Sicherheit
Seit Jahresbeginn 2018 ist das neue Bauvertragsrecht erstmals im BGB geregelt.
Die Reform sieht für Bauherren eine präzise Baubeschreibung vor. Darin sollen
zukünftig Angaben zu Art und Umfang der angebotenen Leistungen, Pläne
mit Raum- und Flächenangaben, Gebäudedaten und Grundrisse ebenso de-
tailliert zu finden sein wie Angaben zum Energie- und Schallschutzstandard.
Die Gesamtkosten für den Bau lassen sich auf dieser Grundlage künftig besser
abschätzen. Außerdem ändert sich die kaufrechtliche Mängelhaftung, und
es gibt eine Obergrenze für Abschlagszahlungen. Baufirmen müssen ihren
Kunden ein Widerrufsrecht einräumen und sie vor Vertragsschluss darüber
belehren. Im Streitfall sollen spezielle Baukammern an den Landgerichten bei
der Klärung helfen.
So gut wie derzeit ging es der deutschen Wirtschaft lange nicht. Einziger Wermuts-
tropfen: Ein Ende der steigenden Immobilienpreise und Mieten ist nicht in Sicht.
„Deutschland verzeichnet seit vier Jahren positive Wachstumsraten, eine auf
Rekordhöhe liegende Beschäftigung und die niedrigste Arbeitslosenquote seit
der Wiedervereinigung“, sagt Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bun-
desbank. Das Bauhauptgewerbe erwartet für die Branche ein Wachstum nahe-
zu auf Vorjahresniveau mit einemUmsatzplus um vier Prozent auf gut 117 Mrd.
Euro. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht davon aus, dass die
deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 2,2 Prozent wachsen wird. Die Hans-
Böckler-Stiftung hält einen wirtschaftlichen Einbruch für praktisch ausgeschlos-
sen. Auch die Immobilienunternehmen bewerten ihre aktuelle Lage im vierten
Quartal 2017 weiterhin als sehr gut. 61 Prozent der 600 befragten Unternehmen
glauben an eine Wertsteigerung ihrer Immobilien in den nächsten zwölf
Monaten. Dass es zu einem Wertverlust kommt, glaubt hingegen niemand.
Hochkonjunktur befeuert den
Immobilienmarkt
Neubauboom schwächelt
Die Baukonjunktur wird nach Einschätzung des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung auch
in den kommenden zwei Jahren noch weiter auf-
wärts gerichtet sein. Jedoch werden die Investi-
tionen stärker in Sanierungen und Modernisie-
rungen und weniger in den Neubau fließen. Deut-
lich zulegen werden nach der Prognose des Instituts
die Preise für Bauleistungen, weil die Kapazitäten
der Branche stark ausgelastet sind.
Bauvolumen im Wohnungsbau
Quelle: DIW Berlin 2017
Wohnungsbauvolumen
Veränderung gegenüber Vorjahr
in Prozent (rechte Achse)
2010 2011
2016
2015
2014
2013
2012
2017 2018 2019
90
75
60
45
30
15
0
30
25
20
15
10
5
0
Prognose
Milliarden Euro
Prozent
Weniger Baugenehmigungen –
Transaktionen weiterhin im Plus
Die Zahlen der Baugenehmigungen nahmen im
vergangenen Jahr von Monat zu Monat ab. Von
Januar bis November 2017 summierte sich das
Minus auf 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahres-
zeitraum. Das Neubauvolumen verlor ebenfalls an
Schwung, während die Transaktionen von Wohn-
immobilien nahezu auf gleichem Niveau blieben.
Monatlich genehmigte Wohnungen
Quelle: Destatis, 2018
2010 2011
2016
2015
2014
2013
2012
2017
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Wohn- und Nichtwohngebäude insgesamt, in Tsd.
Transaktionen von Wohnimmobilien
Quelle: GEWOS
2008 2009
2014
2013
2012
2011
2010
2015 2016 2017
800
700
600
500
400
300
200
100
0
200
175
150
125
100
75
50
25
0
Umsatz
Kauffälle
Kauffälle in Tsd.
Geldumsatz in Mrd. Euro
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